Jeder, der sich für das Geld verdienen im Internet interessiert, wird früher oder später vermutlich mit RefShare-Programmen konfrontiert. Häufig fällt dabei das typische Versprechen, welches einen skeptisch machen sollte: Viel Geld für wenig Arbeit! Was genau RevShare-Programme sind, welche Risiken bestehen und was wir davon halten könnt ihr in diesem Artikel lesen.

Was ist RevShare / Revenue Sharing ?

„RevShare“ ist die Abkürzung für „Revenue Sharing“, was aus dem Englischen übersetzt nichts anderes als „Umsatzbeteiligung“ bedeutet. RevShare-Programme im Internet bieten in der Regel Werbepakete zum Kauf an, welche beispielsweise eine gewisse Anzahl an Klicks auf einen Banner oder Link zu einem bestimmten Preis enthalten. Diese Werbung wird dann allen Besuchern der Internetseite des RevShare-Anbieters angezeigt.

Darüber hinaus bieten RevShare-Systeme die Möglichkeit, Geld im Internet zu verdienen – und das scheinbar nahezu mühelos. Es ist eine Registrierung und normalerweise auch der Kauf eines Werbepakets notwendig, um Geld verdienen zu können. Man bewirbt das Produkt und sucht weitere Personen, die einsteigen, um Werbung zu schalten oder Geld zu verdienen. Am Umsatz der von den geworbenen Personen gekauften Werbepakete wird man beteiligt, woher der Name Revenue Sharing bzw. die Abkürzung RevShare kommt.

Oftmals bieten RevShare-Systeme sogar die Möglichkeit, lediglich ein Werbepaket zu kaufen und eine Rendite zu erzielen, welche noch über dem Kaufpreis des Werbepakets liegt. Die Provisionen werden meist über mehrere Wochen hinweg in Stückelbeträgen ausgezahlt. Die Sicherheit eines RevShare-Systems soll durch den Verkauf des Produkts gewährleistet sein.

Funktionieren RevShare-Systeme wirklich?

Grundsätzlich klingen die Strategien von einzelnen RevShare-Anbietern oft sehr logisch und lukrativ. In aufwendig erstellten Videos und Online Präsentationen wird wird erklärt, wie sicher das System sei und das kein Risiko besteht, da das Geschäft auf dem Verkauf eines innovativen Produkts beruht.

Oftmals sind die angebotenen Produkte allerdings gar nicht so innovativ, wie sie dargestellt werden. Die Einblendung von Werbung auf Internetseiten ist ein riesiges Geschäft, welches von Google mit seinem Werbeprogramm „Adwords“ dominiert wird. Daran wird sich oft angelehnt und behauptet, dass kinderleicht am Markt partizipiert werden kann. Der größte Unterschied liegt allerdings darin, dass Google Adwords seine Werbung entsprechend der Vorlieben des Internetnutzers anpasst. Dies ist bei RevShare-Systemen normalerweise nicht möglich und die Werbung wird nur auf der Internetseite des RevShare-Anbieters selbst angezeigt. Das Problem darin liegt, dass die Besucher des RefShare-Anbieters dessen Website vermutlich nur aufsuchen, um am RevShare-Programm teilzunehmen, für die Werbung, welche auf der Seite dargestellt ist, aber relativ resistent sind.

Nicht selten kam es in der Vergangenheit vor, dass RevShare-Anbieter von heute auf morgen verschwanden oder Umbauarbeiten an der Website vornahmen, welche nie beendet wurden. Dies ist darauf zurückzuführen, dass einige schwarze Schafe der Branche die Ausschüttung von Provisionen aktiver Werbepartner mit den Einnahmen aus den Käufen neuer Werbepartner finanzierten. Dies funktioniert natürlich nur, wenn die Anzahl neuer Kunden und Werbepartner stetig steigt.

 

Wie viel Geld kann man mit RevShare verdienen?

Einen genauen Betrag können wir an dieser Stelle natürlich nicht nennen, da dieser vom Anbieter, von der Investition und der Anzahl der geworbenen Kunden / Werbepartner abhängt. Uns ist bekannt, dass manche Personen monatlich Beträge im fünfstelligen Bereich verdienen, allerdings darf man nicht vergessen, dass im Falle des Verschwindens eines Anbieters eine große Zahl an Personen leer ausgeht, ohne die Investition zurückgezahlt bekommen zu haben.

 

Sind RevShare-Programme Schneeball-, Pyramiden- oder Ponzisysteme?

Wir können an dieser Stelle natürlich nicht pauschal sagen, dass alle RevShare-Systeme illegale Schneeball- oder Ponzisysteme sind, da wir nicht alle Anbieter kennen, allerdings weisen erschreckend viele Anbieter erhebliche Ähnlichkeit mit solchen illegalen Geldschiebe-Systemen auf. Um diese Aussage nicht einfach unbegründet im Raum stehen zu lassen, gehen wir im Folgenden auf einige relevante Details für diese Annahme ein.

Struktur

Ein grundsätzliches Merkmal von Pyramidenystemen ist die Struktur, in der Kunden und Werbepartner angeordnet sind. Sie ähnelt einer Pyramide, welche eine schmale Spitze aufweist und nach unten hin immer breiter wird. Ein klassisches Pyramidensystem ermöglicht es seinen Teilnehmern nicht, mehr zu verdienen, als die Personen in einer Ebene darüber. Mittlerweile gibt es von diesem System allerdings Abwandlungen, welche vor allem im Network Marketing oft anzutreffen sind. Dort werden häufig „binäre Systeme“ verwendet, welche den Aufbau von zwei Teams in einem gewissen Verhältnis zueinander verlangen. Auf diese Art und Weise ist es möglich, durch einen geschickten Aufbau seines Netzwerks, mehr zu verdienen, als eine Person, die schon länger dabei ist. Die Verwendung eines binären Systems weist nicht direkt auf ein Schneeballsystem hin, kann aber ein Indiz dafür sein.

Produkte und Dienstleistungen

Ein klassisches Schneeballsystem arbeitet in der Regel ohne Produkte. Um den Anschein zu erwecken, dass es sich nicht um ein Schneeballsystem handelt, greifen einige Anbieter jedoch auf Dienstleistungen und Produkte zurück. Es ist nicht immer leicht, ein illegales Schneeballsystem zu enttarnen, ein Indiz für ein solches System ist allerdings häufig, dass die Dienstleistung oder das Produkt keinen wirklichen Nutzen erzielt oder vollkommen überteuert ist.

An dieser Stelle muss allerdings gesagt sein, dass der Preis alleine kein Indiz für ein illegales Pyramidensystem darstellt. Da Produkte, welche in der Herstellung teurer sind und damit einhergehend oftmals auch eine überdurchschnittliche Qualität aufweisen, eine höhere Marge erzielen, eignen sich gerade diese Produkte für den Direktvertrieb hervorragend. Das Vermarktungskonzept einiger Unternehmen ließ sich mit günstigen Produkten, aufgrund der geringeren Margen, häufig nicht aufbauen. Es gilt also genau hinzuschauen, ob der hohe Preis eines Produkts der Qualität oder dem Vertriebssystem ansich geschuldet ist.

Kunden & Vertriebspartner

Das stärkste Warnsignal geht von Systemen aus, welche einen übermäßig hohen Anteil an Vertriebspartnern und verhältnismäßig wenig Kunden besitzen. Dadurch, dass beim Einstieg in ein solches System eine Dienstleistung oder ein Produkt erworben wird, lässt sich grundsätzlich jeder Neueinsteiger als Kunde bezeichnen. Entscheinden ist allerdings die Absicht des Neueinsteigers. Bei Pyramidensystemen geht es den meisten Beteiligten eher weniger um die Produkte, als viel mehr um das Verdienen von Geld und Prämien.

 

Unsere Meinung zu RevShare

In den vergangenen Monaten kamen viele neue RevShare-Systeme auf den Markt, viele verschwanden allerdings auch wieder – ohne ihre Teilnehmer auszuzahlen. Da wir im Internet sehr aktiv sind und uns stets mit aktuellen Entwicklungen beschäftigen, werden auch wir nicht vor Anfragen an der Teilnahme bei solchen Systemen verschont. Viele der Systeme, welche uns hätten reich machen sollen, gibt es mittlerweile nicht mehr.

Wir möchten nicht alle RevShare-Systeme grundsätzlich verurteilen, allerdings raten wir jedem Interessenten, Vorsicht walten zu lassen und dargebotene Informationen stets kritisch zu hinterfragen, damit es nicht zu einem bösen Erwachen kommt. Ist das Geld einmal weg, bekommt man es häufig auch auf rechtlichem Wege nicht mehr zurück, da es entweder vom Betreiber des Systems ausgegeben wurde oder dieser im Ausland sitzt.

Gerne können Personen aus der Branche Kontakt zu uns aufnehmen, um die gelieferten Informationen zu ergänzen. Wir bitten jedoch Abstand von Versuchen zu nehmen, uns zu werben.

 

Bild: „Pyramid Scheme Infographic“ © Style-Photography – Fotolia.com