Das richtige Arbeitsumfeld rückt immer mehr in den Fokus vieler Arbeitgeber. Es ist mittlerweile bekannt, dass Produktivität und Zufriedenheit der Mitarbeiter direkt mit der Arbeitsumgebung im Zusammenhang stehen. Dabei gibt es jedoch auch einige Trends, die den neusten Erkenntnissen widersprechen und überdacht werden sollten. Im Folgenden beschäftigen wir uns mit dem optimalen Arbeitsumfeld, indem wir die klassischen drei Varianten – Einzelbüro, Großraumbüro und Home Office – miteinander vergleichen.

 

Einzelbüro

Das Einzelbüro (bis zu 3 Arbeitsplätze) ist das wohl am häufigsten anzutreffende Arbeitsumfeld in Deutschland. Jeder Mitarbeiter hat seinen eigenen Arbeitsplatz und somit auch eine gewisse Privatsphäre. Es kann zwar ablenken, wenn ein Kollege telefoniert, aber der Lautstärkepegel hält sich in Einzelbüros dennoch in Grenzen. Entscheidungen, wie bspw. das Einschalten der Heizung oder das Öffnen eines Fensters lassen sich schnell treffen und tragen zu einem guten Wohlfühlklima bei. Das Gefühl, unter Menschen zu sein, wenn man nicht alleine im Büro sitzt, ist ebenso sehr viel wert.

 

Großraumbüro

Es gibt in Deutschland einen Trend hin zum Großraumbüro, welcher allerdings vielen Erkenntnissen der letzten Jahre widerspricht. Großraumbüros wirken oft hell und modern, jedoch sinkt das Wohlbefinden vieler Mitarbeiter sehr schnell. Feste Arbeitsplätze gibt es oftmals nicht, sondern lediglich Arbeitsbereiche, welche man sich mit mehreren Arbeitskollegen teilen muss. Dies führt zwar zu einer Einsparung von Ressourcen für den Arbeitgeber, jedoch auf Kosten der Privatsphäre und damit des Wohlbefindens der Mitarbeiter.

Häufig klagen Mitarbeiter im Großraumbüro über den grundsätzlich recht hohen Lautstärkepegel und künstliches Licht bzw. daraus resultierendes Jucken der Augen. Auch unangenehme Temperaturen sind ein häufiger Kritikpunkt. Bei der hohen Anzahl an Mitarbeitern fällt es zudem nicht leicht, eine Entscheidung zu treffen, ob das Fenster geöffnet werden sollte.

 

Home Office

Im EU-Vergleich liegt Deutschland bei der Verwendung von Home Offices unter dem Durchschnitt. Während es in den Niederlanden bereits ein Gesetz gibt, welches Arbeitgeber dazu zwingt, die Arbeit im Home Office zu ermöglichen, wenn es keine drastischen Gründe dagegen gibt, ist die Debatte in Deutschland noch nicht weit vorangeschritten. Arbeitgeber sehen das Home Office oftmals kritisch und vermuten, dass Mitarbeiter zu Hause weniger effizient arbeiten, als im Büro. Arbeitnehmer hingegen wünschen sich oftmals, einen Teil ihrer Arbeitszeit im Home Office zu absolvieren, um freier über ihre Zeit verfügen zu können.

Studien zeigen einerseits, dass Arbeitnehmer im Home Office nicht selten Überstunden machen, was jedoch auch an der erschwerten Kommunikation mit Kollegen und anderen Faktoren liegt. Eine Studie die auf die Arbeitseffizienz im Home Office eingeht, liegt uns bislang leider nicht vor. Immer häufiger beklagen sich Arbeitnehmer jedoch über zunehmenden Stress im Home Office. Dies ist vermutlich auf die mangelnde Trennung zwischen Beruf und Privatleben zurückzuführen.

 

Fazit zum optimalen Arbeitsumfeld

Umfragen zeigen, dass sich die meisten Arbeitnehmer eine Mischung aus Arbeit im Einzelbüro und Home Office wünschen. Dies entspricht auch der Empfehlung vieler Experten und macht in Anbetracht der genannten Argumente am meisten Sinn. Wenig überzeugt sind die meisten Arbeitnehmer vom Großraumbüro, welches lediglich in der kurzfristigen Finanzplanung des Arbeitgebers Sinn macht. Da langfristig jedoch Effizienz und Motivation der Mitarbeiter sinken, ist das Großraumbüro sicherlich kein Konzept für die Zukunft.